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Alles, was du über Born x Raised wissen musst


Nichts fühlt sich mehr wie LA an, als diese Brand.

 

Aufmerksamen Beobachtern der Social-Media-Kanäle hiesiger Fashion Publikationen wird das Ableben des 42-jährigen Designers und Mastermind hinter der Brand Born x Raised Chris “Spanto” Printup aufgefallen sein. Nachdem der in Los Angeles geborene Designer über ein Jahrzehnt mit Krebs zu kämpfen hatte und ihn schließlich besiegte, sollte Autounfall den Familienvater Label Begründer das Leben kosten.

 

Die komplette Streetwear- und auch Hip-Hop Community war tiefst bedrückt. Für sie war Spanto als nur jemand, der flotte Sprüche auf ein paar Textilien druckte. Und damit auch hierzulande den Einfluss und auch die Tragweite von seiner Brand Born x Raised und damit auch seine Person etwas besser greifen könnt, wollen wir uns heute der Entstehungsgeschichte der Marke widmen und schauen, wie es Born x Raised geschafft hat, über die Grenzen von Los Angeles hinaus zum Blueprint für gelebte Streetwear zu avancieren.

 

Foto: @LAFC

Born from pain

Schaut man sich Venice Beach mit all seine Touristen, Influencern und bunten Farben an, glaubt man kaum, dass es hier vor ein paar Jahrzehnten noch ganz anders aussah. Gang Kriminalität, Drogenhandel und erbitterte Kämpfe mit Staat und Justiz standen an der Tagesordnung – und genau in diese Welt ist Spanto 1981 hineingeboren. In einer Künstler-Familie in einer bunten Multi-Kulti-Nachbarschaft aufgewachsen, wurde schon sehr früh sein Weltbild geformt.

 

Foto: @fuse

Sein obdachloser Vater versuchte durch Blues-Songs mit seiner Gitarre auf der Straße Geld zu verdienen, während seine Mutter als Künslerin, Musikerin und Writerin ihrer kreativen Stimme Gehör, jedoch das Portemonnaie meistens leer ließ. Spanto musste früh schon mit seinen drei Geschwistern lernen, dass ihm im Leben nichts geschenkt wird. Bald schon schloss er sich selbst einer Gang an und verdiente sein Geld, so wie viele in seiner Nachbarschaft, auf der Straße. Durch Drogenhandel versucht er der Armut, in die er geboren wurde, zu entkommen, doch wurde vom Staat gestoppt und musste schließlich eine langjährige Gefängnisstrafe absitzen.

 

Foto: @fusehttps://www.fuse.tv/

Fremd in der eigenen Stadt

Als er aus dem Gefängnis schließlich entlassen wurde, erkannte er seine Heimat Venice Beach nicht mehr wieder. Da wo früher kulturelle Vielfalt durch die Einwohner gelebt wurde und Gangs sobald die Sonne unterging, das Sagen hatten, herrschte nun Gentrifizierung mit steigenden Mieten abgelichtet in einem Instagram-freundlichen Filter von Menschen, die man zuvor in Venice nie gesehen hatte. Spanto wollte ein Statement setzen und gründete zusammen mit seinem Freund Alex "2Tone" Erdmann 2013 mit Born x Raised seine eigene Brand.

 

Foto: @nssmag

Das Ziel der Brand konnte man von Tag 1 schon vom Namen ableiten. Es ging darum, den Orten und Menschen, die Spantos Persönlichkeit formten, eine Plattform zu bieten. Mit dem Fokus auf Kultur sollte Born x Raised ein Gegenentwurf zur amerikanischen Wegwerfgesellschaft sein und denjenigen Tribut zollen, die Los Angeles und vor allem Venice Beach zu dem machten, was sie sind. Zudem verarbeitete Spantos auch seine eigene Kultur in der Marke, da er von seinen Wurzeln ein Apache und Seneca war, waren oftmals eindrucksvolle, indigene Repräsentation in seinen Kollektionen zu finden.

2022 hat Born x Raised zum Beispiel mit der Tanzgruppe Indigenous Enterprise zusammengearbeitet, um eine Kollektion von Stücken zu entwerfen, die auf indigenen Ältesten im Navajo-Reservat in Arizona fotografiert wurden. Auf diese Weise hat Spanto sichergestellt, dass Awareness für die Kultur niemals zu kurz kommt. Diese Leidenschaft blieb nicht lange ein Geheimtipp und der Mann aus Venice wurde bald zum gefragten Global Player.

 

Fotos: @bornxraised

Sneaker Kollaborationen und Capsule Kollektionen

Bereits zu Beginn ihres Schaffens wurde Born x Raised von Union begleitet – was nicht verwunderlich ist, da beide Brands ihre Heimat in Los Angeles haben. Doch 2015 sollte der erste, große Stamp of Approval folgen, als Spantos Brand seine eigene Reebok Kollaboration erhalten hatte. Die Capsule Kollektion beinhaltete Shirts, Socken sowie zwei verschiedene Sneaker Silhouetten in Form des Reebok Classic Leathers und den Reebok Classic Slides. Doch dies sollte erst der Startschuss für den internationalen Erfolg der Brand sein.

 

Foto: @union
 

Es folgten Kollaborationen mit Babylon, 424 sowie eine eigene „No justice, no peace“-Kollektion, die im Schulterschluss mit dem Black Lives Matter Movement Awareness rund um die Themen Polizeigewalt und Rassismus kreierte. Ihre Kollaborationen mit Teams wie den LA Lakers, den LA Dodgers und den LA Rams war schneller ausverkauft als die gehyptesten Jordan-Modelle zu dieser Zeit.
 

Foto: @reebok

In diesem Jahr stehen neben einer Nike SB Kollaboration (inklusive eigenem Dunk) auch eine Collab mit Stüssy sowie mit Levi’s in den Startlöchern. Es ist schade, dass Gründer Spanto nicht mehr Teil dieser Reise sein kann, jedoch hat er eine Legacy hinterlassen, die auch ohne weiterleben und den Spirit indigener Völker, Los Angeles, Venice und sämtlichen anderen Minderheiten weiter in sich tragen wird.
 

Die Zukunft der Brand?

2Tone gab nach dem Tod von Spanto ein bewegendes Statement auf dem Instagram-Kanal der Brand ab. In diesem geht hervor, dass Born x Raised die größten Kollaborationen in ihrer Geschichte bereits fertigt, produziert und im Warehouse liegen hat. Er selbst möchte Spanto nicht ersetzen und kann dies auch nicht, aber will im Sinne seines verstorbenen Partners und der BXR-Family das Business weiter am Laufen halten und auch zukünftig die Brand weiterführen. „I will never do what he did, and I don’t want to, but his ideas and ethos will live though the brand. I’ll continue forward and make sure that this brand continues with the same integrity that we started with. It goes kind of like this, On The Turf.“

 

Wir sind dankbar, dass die Brand weiter existiert, und schauen auf die folgenden Drops mit hoher Erwartung. Zudem verneigen wir unser Haupt der Legacy, die Chris “Spanto” Printup über das vergangene Jahrzehnt hin aufgebaut hat, wohlwissend, dass es nie wieder eine andere Brand wie Born x Raised geben wird.

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