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Die 5 coolsten japanischen Brands


Diese Labels beeinflussen weltweit die Streetwear Szene.
 

Hätte man nur in den frühen 90ern im japanischen Viertel Harajuku bereits geahnt, welchen Einfluss Akteure wie Nigo, Hiroshi Fujiwara oder Jun Takahashi auf die Modebranche in den nächsten 30 Jahren haben wird: Japan wäre vermutlich damals schon als Hauptstadt für Streetwear, Sneaker und Popkultur erklärt worden. Denn tatsächlich hat das sogenannte Ura-Harajuku-Movement mit Labels wie Neighborhood, Undercover und Fragment Design den Grundstein für japanische Streetwear gelegt.

Auch heute noch wirken Kollektionen aus der japanischen Präfektur stets Detail-verliebter, leidenschaftlicher und pointierter als Vieles, was wir in den westlichen Ländern vorgesetzt bekommen. Grund genug euch heute fünf unserer liebsten, japanischen Brands vorzustellen. Sie alle haben einen ganz eigenen Stil und obwohl sie nicht unterschiedlicher sein könnten, vereint sie alle doch die Leidenschaft zur Modewelt.

Der King Kong der Szene: A Bathing Ape

A Bathing Ape auch bekannt als Bape wurde von 1993 Nigo gegründet, der zuvor als Redakteur und Stylist für das „Popeye“-Magazin tätig war. Zusammen mit Jun Takahashi – der später seine Brand Undercover ins Leben gerufen hatte – eröffnete er den Laden „Nowhere“, bevor er sein eigenes Label mit dem Designer Sk8thing startete. Der Name der Brand kam von der Redewendung „A Bathing Ape in Lukewarm Water“ und spiegelt eine ironische Sicht auf das eigene Wohlgefühl und Selbstzufriedenheit wider, was eine Anspielung auf die wohlhabenden japanischen Modebegeisterten ist, die die Hauptzielgruppe der Marke darstellen. 

In den Anfangstagen produzierte Nigo jede Woche 30 bis 50 T-Shirts, von denen er die Hälfte an befreundete Musiker verschenkte – eine Vertriebsstrategie, die aus finanzieller Not entstand, aber letztlich zum Erfolg der Marke beitrug. Rasant hatten weltweit einflussreiche Akteure Lust auf die streng limitierten Shirts mit Planet der Affen Referenzen. Die Zusammenarbeit mit Pharrell Williams in den frühen 2000ern führte schließlich zur Gründung der Marken „Ice Cream“ und „Billionaire Boys Club“. Damit und dem ikonischen „Bape Camouflage“ gelang es Nigo die Modebranche weltweit zu erobern. Zu den begehrtesten Produkten gehören heute noch „Bapestas“, gewissermaßen eine Hommage an den Nike Air Force 1 und der Shark Hoodie, der auch nach dem Weggang von Nigo im Jahr 2006 für lange Warteschlangen vor den Geschäften von Harajuku bis Berlin sorgte. Hierzulande bekommt ihr die Brand bei Stores wie Solebox.

Ready for War: WTAPS

Grund als Blaupause japanischer Streetwear. Ursprünglich durch eine tiefe Faszination für militärische Ausrüstung und Taktiken inspiriert, steht das Label für die Philosophie „Place things where they should be“, was so viel bedeutet, dass Platzierung und Funktionalität von jedem Element in seinen Designs betont und nichts aus reinen Style-Gründen addiert wird. Nishiyama verbindet in seinen Kollektionen nahtlos Elemente aus Militär, Workwear und zeitgenössischer Urban Fashion, um einen distinktiven und robusten Look zu schaffen, der sich in erster Linie durch hohe Detailgenauigkeit und gleichzeitig Langlebigkeit ausdrückt.

Fans der Brand lieben hauptsächlich die konsequente Connection aus Form und Funktion, die sich stets die Waage hält und beide Aspekte gleichermaßen gewichtet. Zu den beliebtesten Pieces von WTAPS zählen die Jungle Stock Pants, die auf militärischen Hosen basiert, sowie die M-65 Jacke, quasi eine Neuinterpretation der klassischen Feldjacke des US-Militärs. Weitere Kassenschlager sind die Logo-T-Shirts und Hoodies, die oft mit dem charakteristischen WTAPS-Crossbone-Logo versehen sind. Kollaborationen mit Vans, New Balance, OAMC oder Supreme haben das Label über die Jahre zum Champion aus Harajuku werden lassen. Ihr findet eine Vielzahl der Pieces bei Stores wie Slamjam.

Die Jugend heutzutage: BoTT

Die wohl jüngste Brand in diesem Ranking erblickte kurz vor Corona im Jahr 2019 die Welt. BoTT aka „Birth of the Teenager“ wurde von dem japanischen Grafikdesigner und Künstler Teito ins Leben gerufen und hat in seinen fünf Jahren auf dem Markt eine beachtliche Fangemeinde herangezogen. Die Brand ist primär für ihre einzigartige Verschmelzung von jugendlichem Spirit und pointiertem Design bekannt. Dabei verzichten sie auf großspuriges Branding, sondern setzen viel mehr auf einen charakteristischen Stil, der irgendwo zwischen Skate- und Streetwear stattfindet.

BoTT hat sich zudem durch eine beeindruckende Liste von Kollaborationen hervorgetan, darunter Partnerschaften mit bekannten Brands wie Converse, Umbro, Larry Clark oder dem Apple Butter Store. Damit haben die jungen Wilden aus Japan bereits unter Beweis gestellt, dass sie sowohl bei Sneakern als auch auf Apparel-Linie ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die Fans danken es ihnen. Während in Tokio und Seoul bei den Pop-Ups lange Schlangen vor den Stores warten, sind es bei uns die hiesigen Onlinestores, die einen großen Teil der Kollektionen binnen weniger Stunden ausverkaufen. Wer dennoch Lust auf das ein oder andere Piece der Brand hat, kann sich im Webshop von BoTT oder bei Stores wie Solebox umschauen.

Die besten Hemden Tokios: Wacko Maria

Wacko Maria, gegründet 2005 von den ehemaligen J-League-Fußballspielern Keiji Ishizuka und Atsuhiko Mori, ist ein Must-have für jeden Fan von japanischer Mode. Die Brand, die tief in der amerikanischen Popkultur verwurzelt ist, hebt sich durch ihre leidenschaftliche Verschmelzung von Musik, Film und Kunst hervor. Wacko Maria ist besonders bekannt für ihre auffallenden Seidenhemden, die mit lebhaften Mustern und oft provokativen Grafiken bedruckt sind. So zierten bereits Franchises und Akteure wie Ghost in the Shell, Cheech und Chong oder 2pac die Oberteile der Brand.

Die Kollektionen von Wacko Maria zeichnen sich durch eine ausgeprägte Liebe zum Detail und eine hohe Qualität in der Verarbeitung aus, die man beim Tragen zu jedem Moment spürt. Beliebte Slogans der Marke wie „PARADISE TOKYO“ und „GUILTY PARTIES“ sind nicht nur markante Ausdrücke ihres Stils, sondern sollen auch eine Hommage an Nakameguro, den Heimatbezirk der Marke in Tokio sein. Sie sollen die einzigartige Mischung aus Romantik und Edge, die Wacko Maria auszeichnet, verkörpern. Wer Lust auf ein Hemd der Brand hat, kann sich beim A.Plus Store umschauen.

Auf der Schwelle zu High Fashion: Sacai

Dank jüngster Nike-Kollaborationen dürfte inzwischen jedem Sneakerhead die Marke von Chitose Abé ein Begriff sein. Jedoch hat Sacai weit mehr zu bieten als nur gelungene Sneaker. Nachdem die Gründerin ihre Lehrjahre bei Rei Kawakubo und später Junya Watanabe hinter sich hatte, entschied sie sich 1999 nach einer kurzen Elternzeit dazu, ihr eigenes Label ins Leben zu rufen. Sacai stand vorn herein für einen unkonventionellen und seinerzeit futuristischen Design-Anspruch. Chitose Abe war eine der ersten Designerinnen, die aus verschiedenen Stilen Hybride und damit gänzlich neue Silhouetten erschuf.
 
Die Philosophie des Labels basiert nämlich darauf, vermeintliche Gegensätze zu vereinen – formelle mit legerer Kleidung, westliche mit östlichen Einflüssen, militantes mit Verspieltem. Alles unter der Prämisse, Kleidung zu erschaffen, die sowohl alltagstauglich als auch innovativ ist und dabei funktional bleiben. Schaut man sich aktuelle Pieces der Brand an, so findet man neben den berühmten Nike Sneakern auch Bomberjacken mit verspielten Rüsch-Elementen oder Hoodies mit funktionalen Zippern. Leider ist so viel Innovation auch recht kostspielig. Wen das jedoch nicht abschreckt, kann bei Shops wie LuisaviaRoma und MyTheresa fündig werden.

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